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Das Medienbeben - Wie Trumps Triumph das Ende der traditionellen Presse besiegelte

Das Comeback von Donald Trump und die Zeitenwende in der Medienlandschaft




Donald Trump ist nun der zweite Präsident in der amerikanischen Geschichte, nach Grover Cleveland, der zwei nicht aufeinanderfolgende Amtszeiten haben wird. Der Demokrat Cleveland, ein klassischer Liberaler - er wäre heute wohl nicht mehr in der Partei der Demokraten -, wurde 1884 und 1892 gewählt. Nun macht es ihm Trump gleich: 132 Jahre nach Clevelands Wahl hat er ein unglaubliches politisches Comeback hingelegt. Dies, obwohl die NY Times im Jahr 2020 Donald Trump spöttisch als «alpha male simpleton with no filter» bezeichnete, dessen Taktiken so einfach zu durchschauen seien.


Die europäischen und amerikanischen Mainstream-Medien, die den Wahlausgang bis zuletzt verzerrt dargestellt haben, suchen nun verzweifelt nach Erklärungen und Sündenböcken. Dass Trump ausgerechnet bei den Wählergruppen der Schwarzen, Hispanics, Juden, der amerikanischen Ureinwohner (64 % wählten Trump) und bei den Frauen im Vergleich zu 2020 zulegen konnte, macht es für die Trump-Gegner, die nie an einen Sieg des 78-Jährigen geglaubt haben, noch schwieriger, diesen Wahlausgang zu erklären. Schon mehrfach habe ich von Schweizern den Satz gehört: «Die Amerikaner sind halt einfach dumm.» Nun ja, solche Aussagen sagen meist mehr über die Person, die sie äußert, als über jene, die gemeint sind.


Warum man sich jetzt so den Kopf zerbricht, ist für mich nicht nachvollziehbar, denn eine Überraschung war dieser Wahlausgang gar nicht, er hat sich schon lange so abgezeichnet.


Eines ist klar: Die Demokratische Partei, repräsentiert durch Kamala Harris und Tim Walz, ist stark geschwächt aus dieser Wahl hervorgegangen. Dies bedeutet jedoch noch lange nicht deren Untergang. Vielmehr ist es die Chance, sich neu auszurichten und sich an die alten Ideale der Demokratischen Partei zu erinnern. Meines Erachtens gibt es aber eine echte Verliererin dieser Wahl. Wenn man das Szenario kritisch betrachtet, offenbart sich ein tiefergehender Verlust: nämlich die Glaubwürdigkeit traditioneller Medienanstalten.


In der Berichterstattung über den Wahlkampf zeigte sich eine beispiellose Voreingenommenheit. Monatelang wurde Trump von einem Grossteil der Medien dämonisiert, während Harris fast heiliggesprochen wurde. So wurde Harris als Retterin und Hoffnungsträgerin gefeiert, während Trump als der Inbegriff des Bösen, als Feind der Demokratie, als Faschist und weiss nicht was gebrandmarkt wurde. Die Diskrepanz zwischen der medialen Darstellung und der realen politischen Wirksamkeit Trumps während seiner ersten Amtszeit hätte nicht größer sein können. Eine Studie des Media Research Center kam zu folgendem Resultat: 78 % der Berichte über Harris waren positiv, 85 % der Berichterstattung über Trump war negativ.


Die Prognosen und Umfragen, die vor der Wahl einen Sieg von Harris suggerierten, erwiesen sich nun als Teil des Problems. In Europa glaubten laut Umfragen bis zu 80 % der Bevölkerung an einen Sieg von Harris – ein klares Zeichen für das Versagen der Medien, ein objektives Bild der tatsächlichen politischen Stimmung in den USA zu vermitteln. Diese Einseitigkeit hat nicht nur das Vertrauen in die Medien weiter erodiert, sondern auch die Notwendigkeit für eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Medien als vierte Gewalt hervorgehoben.


Die Wahl zeigt, dass ein Grossteil der amerikanischen Wähler nicht dem medialen Narrativ gefolgt ist. Statt sich von einer einseitigen Berichterstattung leiten zu lassen, haben sie Trump gewählt, der trotz aller Kritik seine Anhängerschaft behalten und sogar ausbauen konnte. Die Berichterstattung hat sich weit von einer objektiven journalistischen Praxis entfernt und scheint sich mehr auf Meinungsmache als auf Faktenübermittlung zu konzentrieren.


Es findet meines Erachtens eine fundamentale Verschiebung in der Landschaft der Informationsvermittlung statt. Die klassischen Medien haben es verpasst, ihre Rolle als unabhängige Überprüfer der Macht auszuüben. Stattdessen haben sie sich zu einem Sprachrohr einer politischen Ideologie gewandelt, was die Notwendigkeit einer Reform der Medienlandschaft unterstreicht.


Die Ereignisse des 6. November 2024 sind daher nicht nur ein politisches, sondern auch ein mediales Erdbeben. Sie signalisieren eine Zeitenwende, in der die Bürger zunehmend alternative Informationsquellen suchen und nutzen, um sich eine eigene, unabhängige Meinung zu bilden. Dies bedeutet meines Erachtens das Ende der traditionellen Medien in ihrer bisherigen Form und den Beginn einer neuen Ära der Informationsbeschaffung, in der Authentizität, kritisches Denken und Objektivität wieder an erster Stelle stehen.


Trump hat wieder einmal den Zeitgeist erfasst. Wie schon 2016 nutzte er neue Medienformen – damals war es Twitter, diesmal waren es Podcasts – um eine direkte Verbindung zu den Menschen herzustellen. Während traditionelle Politiker und Medien noch immer an veralteten Kommunikationsstrategien festhalten, hat Trump die immense Macht und Reichweite von Podcasts erkannt und genutzt.


In der Schweiz und Europa haben viele immer noch nicht begriffen, welchen Einfluss Podcasts wie die von Joe Rogan, Patrick Bet-David, Theo Von oder Tucker Carlson haben. Rogan erreicht mit seinen stundenlangen Interviews mehr Menschen als alle grossen Medienanstalten in den USA zusammen. Bei ihm sind Gespräche ehrlich und ungeschnitten, was ihnen eine Authentizität verleiht, die man in den sorgfältig choreografierten Sendungen traditioneller Medien vergeblich sucht. Trumps dreistündiger Auftritt bei Rogan war ein Lehrstück in Sachen direkter Kommunikation – menschlich, unvorbereitet und überzeugend.


Die Vorhersage eines Sieges


Dass Trump gewinnen würde, war mir schon seit Monaten bewusst – primär, weil ich mich über andere Quellen als die klassischen Medien informiert habe. Schnell war zu erkennen, wie die gesellschaftliche Stimmung zunehmend in Richtung Trump neigte. Besonders auffällig war dies in der schwarzen Community. Viele schwarze YouTuber und Podcaster haben sich kritisch zu Harris und Biden geäussert. Man spürte, dass eine Verschiebung im Gange war. Diese Content-Ersteller lieferten substantielle Inhalte, keine leichten Unterhaltungen. Sie stellten fundierte Fragen und boten kritische Einblicke, die in den traditionellen Medien oft fehlten.


Auch die Unterstützung von einflussreichen Persönlichkeiten wie Dana White, Präsident der Ultimate Fighting Championship (UFC), der hierzulande kaum bekannt ist, spielte eine wichtige Rolle. In den USA jedoch kennt und respektiert man diesen erfolgreichen Geschäftsmann. Das Gleiche gilt für Snoop Dogg, dessen frühe Unterstützung für Trump ein klares Zeichen für die sich wandelnde Stimmung war.


Selbst die Wettmärkte, die seit Langem eine klare Tendenz zugunsten Trumps zeigten, wurden von den europäischen Medien ignoriert oder in Zweifel gezogen. Die Skepsis gegenüber den Wettquoten, die deutlich Trumps Führung zeigten, wurde mit Misstrauen behandelt, anstatt als ein weiterer Indikator für die reale politische Stimmung anerkannt zu werden. Dieses Phänomen unterstreicht nur, wie sehr einige Medien ihre eigene Wahrheit formen, anstatt die Realität zu berichten. «Ich mache mir die Welt, so wie sie mir gefällt», scheint hier das Motto zu sein. Es ist ein bezeichnendes Zeugnis dafür, wie weit einige traditionelle Medien von der Wirklichkeit entfernt sind.


Alte vs neue Medienwelt


Die traditionellen Medien und ihre Anhänger, oft aus der älteren Generation, behaupten gerne, dass die Jugend eine zu kurze Aufmerksamkeitsspanne habe, um sich tiefergehende Inhalte anzueignen. Doch die Realität sieht anders aus. Die Jugend ist durchaus bereit, sich lange und komplexe Inhalte anzuhören, wenn diese denn von Substanz sind.


Kamala Harris hingegen setzte auf altbewährte, jedoch überholte Methoden: kurze, oberflächliche Interviews und Softball-Fragen. Ihre Weigerung, sich auf ein längeres, unvorbereitetes Gespräch mit Rogan einzulassen, offenbarte eine entscheidende Schwäche: die Unfähigkeit, authentisch und ungeschönt mit den Wählern zu kommunizieren. Stattdessen wollte sie das Gespräch auf eine Stunde begrenzen und die Themen im Voraus abstimmen – ein Ansatz, den Rogan zurecht ablehnte.


Ein entscheidender Aspekt von Donald Trumps Kommunikationsstrategie war seine Fähigkeit und Bereitschaft, sich in nahezu jedem Forum – unabhängig und unvorbereitet – den Fragen zu stellen. Während Kamala Harris sich auf die traditionellen und kontrollierten Medienplattformen beschränkte, nutzte Trump die vielfältigen Möglichkeiten, die Podcasts und alternative Medienformate bieten. Er ging zu Theo Von, stellte sich Patrick Bet-David, diskutierte mit Lex Friedman und war zu Gast bei Andrew Schultz. Auch seine Mitstreiter: JD Vance, Tulsi Gabbert, Elon Musk und RFK Jr stellten sich den kritischen aber auch menschlichen Fragen der Podcaster. In diesen Formaten zeigtent sie sich von einer anderen Seite: verletzlich, humorvoll, menschlich und sensibel – Facetten, die in der üblichen politischen Berichterstattung selten zur Sprache kommen oder bewusst ausgeblendet wurden.


Die Namen der bekanntesten Podcaster und politischen YouTuber sind in den USA inzwischen jedem ein Begriff, doch hier in Europa stösst man oft auf Unwissenheit. Fragen wie «Wer ist Theo Von?» oder Aussagen wie «Lex Friedman, sollte man den kennen?» zeigen, dass viele Europäer mit der Dynamik der neuen Medienwelt noch nicht vertraut sind.


In den USA haben diese «neuen» Medien eine beeindruckende Reichweite und einen enormen Einfluss – sie formen Meinungen und können ausgänge beeinflussen. Im Gegensatz dazu setzen viele europäische Bürger immer noch auf traditionelle Nachrichtenquellen wie CNN, MSNBC oder den Tagesanzeiger, ohne zu erkennen, dass die Medienlandschaft sich global gewandelt hat. Figuren wie Tucker Carlson, die hier oft belächelt oder ignoriert werden, haben in den Staaten eine treue Zuschauerschaft, die ihre Sichtweisen ernst nimmt und von ihnen beeinflusst wird.


Diese sogenannten Influencer sind keine blossen Unterhalter; sie sind die wahren Meinungsmacher unserer Zeit. Während Kamala Harris auf TikTok-Influencer setzte, die vornehmlich zur Unterhaltung dienen, griff Trump auf Persönlichkeiten zurück, die ernsthafte politische und gesellschaftliche Diskussionen führen. Joe Rogan, Tucker Carlson, Theo Von und Lex Friedman sind Beispiele für Medienmacher, die in der Lage sind, tiefgehende und bedeutungsvolle Gespräche zu führen, die das Publikum zum Nachdenken anregen und informieren.


Die Strategie, sich diesen unabhängigen, oft kritischen Stimmen zu stellen, hat Trump nicht nur eine Plattform gegeben, um seine Ansichten ohne redaktionelle Filter zu präsentieren, sondern auch, um direkt und ungefiltert mit den Wählern zu kommunizieren. Dieser direkte Draht hat ihm geholfen, eine loyale Basis zu festigen und zu erweitern, die sich von den traditionellen Medien und deren oft einseitiger Berichterstattung entfremdet fühlt.


Menschen wollen echte Einblicke in die Persönlichkeit und Überzeugungen eines Kandidaten, keine vorgefertigten Image-Kampagnen oder leeren Phrasen. Trump verstand das und nutzte Plattformen, die ungeschminkte Wahrheiten zulassen.


Die etablierten Medien haben in dieser Hinsicht versagt. Sie haben sich von kritischen Instanzen der Macht zu Hofberichterstattern gewandelt, die mehr daran interessiert sind, eine bestimmte politische Agenda zu unterstützen, als objektiv zu berichten. Diese Entfremdung von der Basis und der Realität der normalen Bürger hat sie letztlich ihre Glaubwürdigkeit gekostet.


Es ist eine Zeitenwende angebrochen, und es steht zu erwarten, dass unabhängige Medienmacher wie Joe Rogan oder andere Podcast-Pioniere die neuen Leitmedien werden. Diese Entwicklung zeigt, dass Authentizität und direkte Kommunikation die neuen Währungen in der politischen Landschaft sind. Die Menschen sind nicht dumm; sie erkennen, wann ihnen eine Rolle vorgespielt wird und wann sie echte Einblicke erhalten.


In einer Welt, in der jeder mit einem Mikrofon und einer Kamera zum Medienmacher werden kann, werden die traditionellen Medien herausgefordert, ihre Methoden zu überdenken. Sie müssen wieder lernen, was es heißt, kritisch und unabhängig zu berichten, anstatt als Sprachrohr für elitäre Interessen zu fungieren.


Die Ära der kritiklosen und einseitigen Berichterstattung ist vorbei. Die Menschen fordern und fördern Medien, die die Wahrheit suchen, auch wenn diese unbequem ist. Trumps Sieg ist nicht nur ein politischer Triumph, sondern auch ein Signal an die Medien, dass ihre alte Art der Berichterstattung nicht mehr gefragt ist. Die Zukunft gehört denen, die bereit sind, ehrlich und direkt zu kommunizieren – und diejenigen, die das ignorieren, werden auf der Strecke bleiben.


Es bleibt abzuwarten, wie sich die Medienlandschaft an diese neue Realität anpassen wird. Doch eines ist sicher: Die Bürger sind wachsamer denn je und bereit, sich nicht mehr so leicht von den Medien manipulieren zu lassen.

3 Comments


Volltreffer! Europa (und die Schweiz) schläft und bewegt sich weiterhin in einer Traumwelt. Kaum jemand getraut sich zu fragen, ob evtl. seine Quellen das Problem an seiner Fehleinschätzung sein könnten.

Genauso schlimm steht es auch bei unseren Nachrichtendiensten. Auch sie vertrauen auf die "5 eyes" oder NATO-Partnern. Auch da ist Selbstreflexion nicht zu erkennen. Die Berücksichtigung von unabhängigen Quellen (und sog. "Verschwörungstheorien" wird politisch unterbunden.

Von der Politik müssen wir schon gar nicht sprechen…

Und so weitet sich der "Geopolitische Fehler 2. Art" krachend aus. Die Differenzen sind kaum zu überhören. Doch die Unfähigkeit, seine eigenen Fehler einzugestehen, hat noch mehr Gewicht, als der Mut zur Realität.

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berdom
Nov 10

Ich denke Trumps Aussagen sprechen für sich, hier von "ungerechter Berichterstattung" zu sprechen ist fast schon lachhaft. Undurchdachtheit, Undifferenziertheit und Unkohärenz als ein Zeichen für Authentizität darzustellen halte ich für fahrlässig, vor allem wenn man sich vor Augen hält, welche Macht nun einem solchen Individuum übergeben wird. Fragt euch doch bitte ehrlich: Würden die alten Stoiker wie Seneca oder Marc Aurel einen solchen mangelhaften Charakter an der Spitze der Menschheit befürworten? Weisheit ist nun wirklich nicht der erste Begriff den mir zu Trump in den Sinn kommt... Ich denke in den USA hat in dieser Wahl Angst vor Vernunft den Vorzug erhalten.

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Ich teile diese Meinung. Die Medien betreiben nur noch Meinungsjournalismus, d.h. sie vertreten nur noch eigene Meinungen. Sogenannte Recherchen werden vom Schreibtisch aus verfasst, das Ausland kommentiert man von der Zentrale am Falkenplatz oder einer andern Zürcher Adresse aus. Dazu kommen vorgefasste Meinungen und moralisierende Belehrungen. In die Tiefe eines Themas dringen die Medien nie mehr ein, bestenfalls veröffentlichen sie ein Interview mit jemandem, der es wissen muss. Kommentare und Interviews haben eigene Arbeit, eigene intellektuelle Leistung verdrängt.

Die Inkompetenz der Medien zeigt sich auch darin, dass kaum Nachrichten, Informationen mehr geboten werden. Seit Wochen existiert beispielsweise der südamerikanische Kontinent in den Medien Europas nicht mehr: Trump und Scholz beherrschen das Bild. Es genügt, die Schlagzeilen zu lesen, um im…

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